Alpencross 2009 - Innsbruck nach Riva del Garda

Etappe 06 (Pezzo - Madonna di Campiglio / Montag, 24. August 2009)

Abfahrt der besonderen Art

Etwas verwundert waren wir schon als beim morgendlichen Blick aus dem Fenster kein strahlend blauer Himmel zu erkennen war, aber das Frühstück ließ diese Eindrücke schnell vergessen. Als wir die Pension um kurz vor halb neun in Richtung Case di Viso verließen versprach uns Yuri gutes Wetter, da im Nordwesten die Sonne durch die Wolken blickte und von dort angeblich das Wetter käme. Er sollte Recht behalten. Case di Viso hatten wir auf einer leicht ansteigenden Teerstraße schnell erreicht. Nun lockte der Montozzo mit zuerst gnadenlosen 700 Höhenmetern auf einer alten Militärstraße. Die lang gezogenen Serpentinen konnten wir schon von der Talsohle aus erkennen. Immer wieder gab es für die Wanderer Abkürzungen, so dass wir einige von Ihnen mehrfach überholten und diese nicht viel später oben ankamen als wir. Gegen 10 Uhr kamen auch die ersten Sonnenstrahlen heraus während sich an vielen Stellen des Hanges noch Nebelschwaden entlang schlichen. Um 10.30 h waren wir am Rifugion Bozzi angekommen und gönnten uns eine kleine Stärkung in Form einer Suppe bzw. eines Kaffees. Im Hintergrund sahen wir bereits unsere finale Schiebepassage bis hinauf zur Montozzoscharte. Bis zu 40% Steigung, aber wir blieben tapfer und meisterten diese knapp 150 Höhenmeter sehr zügig. Oben stehen noch alte Steinverbauungen aus dem Weltkrieg, die als Schutz dienten. Beeindruckend!

Doch dann wurde es noch beeindruckender. Der Trail hinab zum Pian Palu gehört zu den Sahnestücken in den Alpen. Auch wenn wir nicht alles fahren konnten, machte es viel Spaß, kostete aber höchste Konzentration und viel Energie. Im Hintergrund leuchtete immer wieder der türkisfarbene Pian Palu. Gigantisch. Eigentlich hätten wir laut Roadbook die Staumauer überqueren sollen. Diese war jedoch geschlossen, so dass wir eben einen anderen Weg ins Tal fuhren. Dabei rauschten wir an picknickenden Italienern vorbei durch das Valle de Pejo und anschließend durch das Val di Sole nach Dimaro. Dort gab es eine ordentliche Portion Pasta bzw. Kuchen für den Schlussanstieg nach Madonna di Campiglio. Das Zimmer buchten wir gleich von Dimaro aus. Dieser Weg auf einer Forststraße ist traumhaft und führt zusätzlich durch einen kleinen Canyon. Genüsslich kurbelten wir die 900 Höhenmeter hinauf und wurden wie zwei Jahre zuvor vom gleichen Mann im Wald überrascht, der erneut Werbung für sein Hotel machte und alle Biker abfing. Diesmal mussten wir ihn enttäuschen, aber als er hörte, dass wir in seinem Hotel gebucht hatten, freute er sich umso mehr. Und wie sollte es denn anders sein, die beiden Allgäuer hatten sich für dasselbe Hotel entschieden. Verrückt.
Der Abend klang in einer Pizzeria aus und wir freuten uns riesig auf die Schlussetappe am nächsten Tage und den per Email gemeldeten 3:1 Sieg des KSC bei 1860 München.

Etappendaten:

Distanz (km):
59
Fahrzeit (h:min):
06:00
Höhenmeter (m):
2050
Geschwindigkeit (km/h):
9,83